Firmenkonto Vergleich

In diesem Vergleich stellen wir Geschäfts- und Firmenkonten für mittlere und größere Unternehmen vor. Der Vergleich richtet sich an Unternehmen, bei denen monatlich mindestens 100 Transaktionen bzw. Buchungen über das Geschäftskonto abgewickelt werden. Die Firmenkonten haben höhere Kontoführungsgebühren, aber im Vergleich mit anderen Businesskonten günstigere Buchungskosten. Ab einer gewissen Anzahl an Buchungen rechnet sich der auf dem ersten Blick höhere Kontenpreis. Außerdem bieten die vorgestellten Konten einige Zusatzleistungen, die kleinere Geschäftskonten nicht unterstützen.

Zusätzlich stellen wir einige online Firmenkonten vor, die aufgrund günstiger oder zum Teil komplett kostenloser Buchungen Unternehmen ein großes Sparpotential bieten. Zumindest für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs sind die Firmenkonten der Direktbanken gut geeignet. Besteht allerdings Bedarf an Bareinzahlungen oder komplexer Beratung, sollten sich Unternehmer an eine der vorgestellten Filialbanken (oder Sparkasse) wenden bzw. die online Konten nur als "geschäftliche Zweitkonten" nutzen.

In diesem Artikel erklären wir außerdem, was ein Firmenkonto überhaupt ist, ob es Unterschiede zum Geschäftskonto gibt und ob überhaupt eine Pflicht zur Eröffnung eines Firmenkontos besteht. Selbständige, Freiberufler und kleinere Unternehmen finden in unserem Geschäftskonto Vergleich eine größere Anzahl an geschäftlichen Girokonten, die zum Teil sogar komplett kostenlos angeboten werden. 

Firmenkonten von Filialbanken im Vergleich

Die wichtigsten Konditionen der Firmenkonten finden Sie in der Tabelle. Zusätzliche Informationen und die weiteren Kontenmodelle stellen wir auf den Detailseiten vor, die Sie durch einen Klick auf das jeweilige Logo der Bank erreichen. Unter der Tabelle analysieren wir die Konditionen der Firmenkonten genauer und zeigen, für welches Unternehmen welches Geschäftskonto am besten geeignet ist. 

Welches Geschäftskonto am günstigsten ist, lässt sich leicht anhand der Anzahl der beleglosen Buchungen berechnen. Für Unternehmen mit bis zu 260 beleglosen Buchungen, ist zum Beispiel das Businesskonto aktiv plus der Postbank das preiswerteste der vorgestellten Firmenkonten. Bei einer noch höheren Anzahl an monatlichen Transaktionen werden andere Banken attraktiver.

  Commerzbank Geschäftskonto Deutsche Bank Geschäftskonten Postbank Geschäftskonten HypoVereinsbank Geschäftskonten Targobank Geschäftskonten
Rechnerisch am günstigsten bei Anzahl belegloser Buchungen:
Nie ab 301 bis 300 Nie Nie 
Kontenmodelle

Premium

Premium

aktiv plus

Modul 4

Premium

Mögliche Kontoinhaber Alle

Alle

Alle Alle

Alle

Kontoführung

 

29,90€

 

34,90€

 

16,90€

 

130€

 

26,90€

beleglose Buchung

 

0,15€ (50 frei)

 

0,06€

 

0,10€

 

0,10€ (1.500 frei)

 

0,10€ (75 frei)

beleghafte Buchung 2,50€

 

2,50€

 

1,50€

 

3,50€

 

2,50€

Einzahlung Automat (Schalter)

 

2,50€ (3,50€)

 

0,06€ (2,50€ 4 frei)

Am Automat nur Scheine

Safebag (ab 51 Münzen) 5€

3€ je angefangene 5.000€

 

2,50€ (3,50€)

5 p.M. 0€, sonst 2,50€ (nur Scheine)

Ab 101 Münzen 7,50€

Bankkarte

 

0€ (2 Karten)

 

0€ (2 Karten)

0€

 

12€

0€ (2 Karten)

Kreditkarte

Mastercard Business

 

0€ (2 Karten)

Mastercard Business

 

0€ (2 Karten)

Penta Visa Debitkarte

30€

Gold Card ab 80€

Mastercard Business

ab 36€

Penta Visa Debitkarte

 

19,50€

Cashback Kartenzahlung / / / / /
Kartenzahlung in Euro 0€ 0€ 0€ 0€ 0€
Kartenzahlung in Fremdwährung 1,50% 1,75% 1,50% 1,75% 2%
Geld abheben in Deutschland

bei Cash Group:

2,50€

Kosten beleglose Buchung bei Cash Group Kosten beleglose Buchung bei Cash Group

0€

Cash Group

Kosten beleglose Buchung bei Cashpool
Zinsen / / / / /
Dispokredit k.a. k.a. ab 9,99% 11%

 

10,33%

Startguthaben / Aktionen Nein Nein Nein Nein Nein
Besonderheiten

Sehr gute Einzahlautomaten

(für 49,90€ p.M. 250 Freiposten und danach je 0,10€ + 5 Einzahlungen inkl.)

Größte Bank Deutschlands mit internationalen Vertretungen

Teure Bareinzahlungen

zu hohe Kontogebühr

Nur wenige Filialen

4 kostenfreie Abhebungen mit Kreditkarte

In der Tabelle nennen wir die wichtigsten Konditionen der Geschäftskonten. Die größten Kostenfaktoren eines Firmenkontos sind die Kontoführungsgebühr und die Buchungskosten. Bei sehr vielen Buchungen machen diese den mit Abstand größten Kostenfaktor aus. Bei bestehenden Unternehmen kennt man die Anzahl der monatlichen Transaktionen bereits. Bei einer Neugründung ist die genaue Anzahl allerdings schwer zu kalkulieren.

Kaum ein Start-Up wird vermutlich bereits nach wenigen Monaten eine sehr hohe Anzahl an Transaktionen auf dem Firmenkonto haben. In diesem Fall ist es empfehlenswert zu erst mit einem kleineren Kontenmodell (mit höheren Buchungskosten, aber geringerer Kontoführungsgebühr) zu starten und bei Bedarf später auf eins der größeren Kontenmodelle aus der Tabelle zu wechseln. 

Der Wechsel des Kontenmodells ist bei allen Banken kein Problem. Die IBAN bleibt selbstverständlich gleich, da nur die Bepreisung geändert wird. Ein Wechsel der Bank ist dagegen deutlich aufwendiger.

Welches Firmenkonto ist das günstigste?

Günstigstes FirmenkontoDie Kosten eines Firmenkontos hängen nicht nur von der (monatlichen) Kontoführungsgebühr, sondern ebenfalls von den Transaktionsgebühren (Buchungskosten) ab. Außerdem spielen für einige Unternehmen noch die Kosten für Bareinzahlungen, Kreditkarten und andere Leistungen eine Rolle.

Wir zeigen in der Tabelle bis zu welcher Anzahl an beleglosen Buchungen welches Unternehmenskonto das günstigste aus dem Vergleich ist. In die Berechnung haben wir allerdings nur die Kontogebühr und Buchungsgebühren und nicht die Kosten für eventuelle weitere Leistungen, Extras oder Bareinzahlungen einfließen lassen.

Bis zu einer Anzahl von knapp 300 Buchungen im Monat ist das Business Giro aktiv plus das günstigste Firmenkonto einer Filialbank. Bis ca. 100 Buchungen sind allerdings kleinere Kontenmodelle günstiger, die wir im Geschäftskonto Vergleich vorstellen. Die Postbank hat sehr faire, aber nicht die günstigsten Buchungskosten. Im Kosten-Ranking steht das Firmenkonten ganz vorne, da es die mit Abstand günstigste Kontoführungsgebühr aufweist. 

Nicht so geeignet ist das Postbank Firmenkonto allerdings für Bareinzahlungen. Die Kosten je Einzahlung liegen etwas über denen der Konkurrenz. Wer wöchentlich Bargeld auf sein Firmenkonto einzahlen muss, sollte bereits ab ca. 280 Buchungen ein anderes Firmenkonto wählen. Bei noch häufigeren Bareinzahlungen sollte man gleich eine andere Bank auswählen. 

Besser in Sachen Bareinzahlungen ist das Geschäftskonto der Targobank. Zumindest beim Bedarf einmal in der Woche Bargeld (Scheine) einzuzahlen kommt man mit den angebotenen Freiposten aus. Die Targobank bietet allerdings noch nicht sehr lange Konten für Unternehmen an. Früher wurden nur Freiberufler und Einzelunternehmer als Kunden akzeptiert. Ob Unternehmer alle benötigten Produkte und eine kompetente Beratung bei der Targobank erhalten, können wir nicht beurteilen. Wir vermuten allerdings, dass die Deutsche Bank und die Commerzbank, aufgrund ihrer jahrelangen Erfahrung im Geschäfts- und Firmenkundenbereich, besser auf die Bedürfnisse mittlerer und größerer Unternehmen eingestellt sind.

Firmenkonto bei sehr vielen Buchungen

Bei sehr vielen Buchungen sollte man ein Firmenkonto mit sehr günstigen Buchungskosten auswählen. Die günstigsten Kosten je belegloser Buchung verlangte die HypoVereinsbank. Aufgrund der inzwischen sehr hohen Kontoführungsgebühr ist das Firmenkonto jedoch kaum noch zu empfehlen. Außerdem wurden die Buchungspreise von 0,04€ auf 0,10€ angehoben..

Das Commerzbank Firmenkonto Premium Plus beinhaltete 750 beleglose Buchungen im Monat (außerdem noch Freiposten für Abhebungen und Einzahlungen) und war daher bis ca. 1.100 Buchungen im Monat rechnerisch günstiger. Allerdings wurde dieses Kontenmodell inzwischen eingestellt, weshalb rechnerisch nur noch die Postbank oder Deutsche Bank am günstigsten sind (je nach Buchungszahl).

Neben den Angeboten der Filialbanken bieten auch einige Direktbanken bzw. Fintechs Firmenkonten an. Diese stellen wir im Folgenden vor.

Günstige online Firmenkonten für Unternehmen mit vielen Buchungen

Einige Direktbanken bieten bereits seit Jahren geschäftlich nutzbare Girokonten für Freiberufler und Selbständige an. Geschäfts- bzw. Firmenkonten für andere Rechtsformen wurden früher jedoch kaum von online Banken angeboten. Dies hat sich ungefähr seit 2019 geändert. Neue Anbieter und Fintechs haben den Markt für Unternehmenskunden ins Auge gefasst und bieten inzwischen Geschäftskonten für weitere Rechtsformen als nur den Einzelunternehmer an.

Diese online Firmenkonten bzw. die Fintechs können Unternehmen (noch) nicht das gleiche Leistungsangebot wie Filialbanken und Sparkassen machen. Zum Beispiel kann kaum einer dieser online Anbieter Unternehmen beim Fragen zum Außenhandel oder bei spezielleren Finanzierungswünschen weiter helfen. Außerdem sind Bareinzahlungen in der Regel nur über Umwege möglich und sehr kostenintensiv.

Aufgrund der deutlich geringeren Fixkosten sind die online Firmenkonten dennoch ein Blick wert. Zumindest wenn die Kosten im Vordergrund stehen und man mehr an der günstigen Abwicklung des Zahlungsverkehrs und nicht an Beratung und Service vor Ort interessiert ist.

Günstige online Geschäftskonten

  Fyrst Firmenkonto Complete Finom Geschäftskonto Holvi Firmenkonto Penta Firmenkonto
Kontenmodell

Complete

Corporate

Pro Premium
Mögliche Kontoinhaber

Alle

Alle

UG, GmbH Alle
Kontoführung p. M. 10€ 1080€ im Jahr 15€ 19€
beleglose Buchung 0,08€ (75 frei p.M.)

0€

0,25€ (500 frei p.M.)

0,40€ (60 frei p.M.)
beleghafte Buchung / / / /
Bankkarte 0€ / / /
Kreditkarte 

Penta Visa Debitkarte0€

Penta Visa Debitkarte0€

10 Visa Cards inklusive

Mastercard Business0€

Penta Visa Debitkarte0€

1 Visa Cards inkl.

virtuelle Kreditkarte / unbegrenzt inklusive / /
Cashback Kartenzahlung / 0,30% / /
Kartenzahlung in Euro 0€ 0€ 0€ 0€
Kartenzahlung in Fremdwährung 1,85% 1% 2% 2%
Geld abheben in Deutschland 0,90€ 2€ 20 frei p.M 2% 1€
Geld abheben in €-Raum 1% mind. 5,99% s.o. 2% s.o.
Abheben Rest der Welt
1% mind. 5,99% s.o. 4% s.o. + 2%
Zinsen Geschäftskonto / / / /
Zinsen Dispokredit ab 9,95% / / Nein
Startguthaben / Aktionen Nein Nein Nein Nein
Weitere Kontenmodelle 1 3 2 2
Besonderheiten

Schnelle Kontoeröffnung (ca. 1 Tag bei natürlichen Personen und 2 Tage bei juristischen Personen)

Tochter der Deutschen Bank

Kontogebühr 110€ bei monatlicher Abrechnung

Kostenlos Unterkonten anlegen

Rechnungen erstellen und verfolgen

Keine deutsche Einlagensicherheit

500 Buchungen inkl. p.M.

Belege Scanne und Speichern

Steuerschätzung

Inkl. Tools für Rechnungsm. , Buchhaltung & Reporting

Sehr schnelle Eröffnung

4 Unterkonten inkl. (mit eigenen Kontoauszügen)

TAN Verfahren AppTAN (BestSign) AppTAN AppTAN mTAN, AppTAN

Sind die online Firmenkonto zu empfehlen?

Generell sind alle vorgestellten online Firmenkonten zu empfehlen, allerdings nicht für jedes Unternehmen. Weiter oben haben wir bereits geschrieben, dass die Direktbanken nicht alle Leistungen der Filialbanken bieten können. Zum Beispiel sind Bareinzahlungen nicht oder zumindest nicht günstig möglich. Außerdem sollte man bei Bedarf an intensiver Beratung oder weiteren Bankprodukten und Finanzierungen sich lieber gegen ein online Firmenkonto entscheiden. Wir stellen Businesskonten der Anbieter vor, um eine günstige Alternative für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs aufzuzeigen.

Bei Finom und Qonto handelt es sich um deutsche Anbieter. Sie haben keine eigene Banklizenz (üblich bei Fintechs) und kooperieren daher mit der deutschen Solaris Bank, die die Firmenkonten führt und die Einlagen verwaltet. Für die Firmenkonten der beiden  Anbieter gilt daher die deutsche Einlagensicherung. Bei Holvi greift dagegen nicht die deutsche deutsche Einlagensicherung. Es handelt sich bei Holvi um ein finnisches Unternehmen (und seit Jahren in Europa erfolgreiches Unternehmen). Wir stellen das Firmenkonto von Holvi dennoch vor, da es zumindest für die Rechtsform der Unternehmergesellschaft (UG) das preiswerteste Angebot ist.

Fyrst dagegen ist ein Tochterunternehmen der Deutschen Bank, zu der ebenfalls die Postbank nutzt. Die Direktbank Fyrst nutzt daher einen Teil der Infrastruktur der Deutschen Bank bzw. Postbank, wie z.B. das ausgereifte BestSign Verfahren zur Freigabe von Aufträgen. Die Deutsche Einlagensicherung ist selbstverständlich gegeben, da es sich bei Fyrst um eine deutsche Direktbank handelt.

Wann welches online Firmenkonto eröffnen?

Wenn man mit den genannten Einschränkungen der online Firmenkonten leben kann, sollte man sich die vier Anbieter genauer ansehen. Im Folgenden wollen wir je Konto kurz erklären, wann der Einsatz eine gute Idee sein kann.

Holvi Firmenkonto für Unternehmergesellschaften

Das Holvi Geschäftskonto können wir für einen sehr speziellen Anwendungsbereich empfehlen. Holvi ist der einzige uns bekannte Anbieter, der ein Konto für Unternehmergesellschaften (UG) eröffnet und auf Gebühren für beleglose Buchungen verzichtet (Inzwischen nur noch für 500 Buchungen im Monat frei, was jedoch den meisten Unternehmen reichen sollte). Man zahlt somit nur die geringen Kontogebühr, aber keine Buchungskosten. Für Unternehmergesellschaften mit vielen Buchungen existiert somit kein günstigeres Firmenkonto. 

Aufgrund der Beschränkung auf "nur" noch 500 kostenfreien Buchungen im Monat ist das Konto für UGs mit 800 Buchungen und mehr unserer Meinung nach nicht mehr interessant. Weitere Buchungen würden bei Holvi je 0,25€ kosten. Viele andere Geschäftskonten (mit zum Teil hohen Kontogebühren) deutlich geringer Buchungskosten und sind dann rechnerisch spätestens ab ca. 750 oder 800 Buchungen im Monat günstiger. Holvi eröffnet ebenfalls Konten für GmbHs.

Seit dem Rückzug der Fidor Bank vom deutschen Markt ist Holvi auch für diese Rechtsform zumindest einen Blick wert.

Fyrst Firmenkonto Complete mit generell günstigen Buchungskosten

Fyrst bietet zwei Kontenmodelle an, von denen eins sogar ohne feste Grundgebühr angeboten wird. Als Firmenkonto mit einer höheren Anzahl an Buchungen ist jedoch das hier vorgestellte Kontenmodell "Complete" vorzuziehen, das für (fast) alle deutschen Rechtsformen eröffnet werden kann.

Hervorheben muss man bei Fyrst die sehr günstigen Buchungskosten, die zu den günstigsten in ganz Deutschland gehören. Anbieter wie die deutsche Bank oder Finom verlangen bei ihren großen Kontenmodellen noch geringere Buchungsgebühren allerdings zahlt man dort eine deutlich höhere Kontoführungsgebühr.

Bei Fyrst handelt es sich um ein Tochterunternehmen der Deutsche Bank, was einige Vorteile mit sich bringt (siehe Detailseite). Wer mit einer Direktbank als Firmenkonto leben kann, erhält bis zu einer monatlichen Buchungszahl von ca. 1.200 das günstigste Geschäftskonto (unberücksichtigt sei dabei das komplett kostenlose N26 Geschäftskonto für Einzelunternehmer / Freiberufler) in Deutschland. Bei einer noch höheren Buchungszahl wird das große Firmenkonten der Deutschen Bank aufgrund der minimal günstigeren Buchungspreise insgesamt wieder preiswerter. Den Service und weitere Extras einer Filialbank lassen wir bei dieser Rechnung jedoch unberücksichtigt.

Qonto Firmenkonto für alle Rechtsformen

Das Firmenkonto von Qonto (ehemals Penta) ist nicht kostenlos. Die Kontoführungsgebühr ist jedoch etwas geringer als bei vielen Filialbanken. Außerdem sind im Kontenpreis bereits 60 Transaktionen je Monat enthalten. Schaut man nur auf die Kosten, ist das Qonto Firmenkonto bis knapp über 100 Buchungen interessant. 

Sinn ergibt die Kontoeröffnung bei Qonto unserer Meinung nach allerdings nur, wenn man an den umfangreichen Tools interessiert ist, die zum Konto gehören. Es wird zum Beispiel ein Tool bzw. ein Programm zum Rechnungsmanagement (Rechnungsstellung, Verwaltung von Lieferantenrechnungen) und ein Programm für Buchhaltung und Reporting (u.a. digitalisierte Beleg, schnelle API-Verbindung, Lieferantenverwaltung, Möglichkeit andere Buchhaltungssoftware (z.B. DATEV, Lexoffice) in Qonto Konto integrieren). Wer solche Tools benötigt und auf eine gute und erprobte Verknüpfung mit seinem Geschäftkonto wert legt, der solche sich Qonto zumindest einmal ansehen, auch wenn der Preis des Firmenkontos (besonders die Buchungspreise) höher sind als bei der Konkurrenz.

Weitere Vorteile von Qonto sind die sehr schnelle Kontoeröffnung und das Baukastenprinzip des Geschäftskontos. Die Businesskonten von Qonto lassen sich zum Beispiel leicht erweitern (Unterkonten eröffnen, weitere Kreditkarten dazu bestellen) und verfügen über viele Schnittstellen. Die Anbindung von gängigen Buchhaltungsprogrammen ist wie weiter oben bereits erwähnt kein Problem.

(Inzwischen bietet Qonto weitere Firmenkonten an, welche "Business" und  "Enterprise" getauft wurden. Aufgrund der hohen Kontoführungsgebühr in Höhe von 249€ im Monat halten wir das Enterprise Konto allerdings nur für wenige Unternehmen interessant. Besonders nachteilig bei Qonto ist, das beleglose Buchungen selbst bei den großen Firmenkonten für teure 0,25€ abgerechnet werden, wenn die Freiposten (1.000 Stück) bereits verbraucht sind. Die Commerzbank bietet ein Geschäftskonto zum deutlich günstigeren  Preis, bietet immerhin 750€ Freiposten und anschließend deutlich günstigere Buchungskosten. Ob die weiteren Extras von Qonto (Unterkonten, weitere Karten) einen solch großen Mehrwert bieten, muss jeder für sich selber entscheiden.)

Finom Firmenkonto bei sehr vielen Buchungen

Als letztes Konto in unserem Firmenkonto Vergleich wollen wir das Angebot von Finom vorstellen. Bei Finom handelt es sich um ein Finanzunternehmen, dass bereits seit einigen Jahren erfolgreich Geschäfts- und Firmenkonten im europäischen Ausland anbietet und nun auch auf dem deutschen Markt gestartet ist.

Finom bietet mehrere Kontenmodelle für Geschäfts- und Firmenkonten an. In unserem Firmenkonto Vergleich wollen wir nur das teure Corporate Konto vorstellen. Die Monatsgebühr liegt bei stolzen 110€. Zahlt man die Kontogebühr allerdings im Voraus und direkt für das ganze Jahr, kommt man rechnerisch auf einen Preis von 90€ im Monat. 

Die Besonderheit vom Finom Corporate Firmenkonto ist, dass es für fast alle Rechtsformen (selbst eG) eröffnet werden kann und das keine Buchungsgebühren anfallen. Es bietet noch viele weitere Extras, wie zum Beispiel ein Rechnungstool oder eine unbegrenzte Anzahl an zum Konto gehörenden Visa Karten, über die man sich direkt beim Anbieter oder auf unserer Detailseite informieren kann.

Aufgrund der fehlenden Buchungskosten ist das Finom Geschäftskonto für einige Rechtsformen das günstigste Firmenkonto, wenn im Monat mehr als 1.084 Buchungen über das Businesskonto laufen. Bis dahin wäre das Deutsche Bank Firmenkonto rechnerisch günstiger. Zahlt man die Finom Kontogebühr monatlich, lohnt sich das Konto rechnerisch dagegen erst ab 1.417 beleglosen Buchungen im Monat.

Direkt ab 1.084 bzw. 1.417 Buchungen sollte man das Finom Geschäftskonto sicherlich nicht dem der Deutschen Bank vorziehen. Wer allerdings ein digitales Geschäftsmodell (keine Bareinzahlungen nötig) hat und keine Beratung benötigt, sollte sich bei einer Buchungszahl im vierstelligen Bereich zumindest über das Angebot von Finom informieren.

Unterschied zwischen Geschäfts- und Firmenkonto?

Technisch gesehen gibt es keinen Unterschied zwischen einem Privatkonto, Geschäftskonto  oder Firmenkonto. Das Konto dient der Abwicklung des Zahlungsverkehrs. Die Begriffe Geschäftskonto und Firmenkonto werden häufig synonym verwendet. Sie weisen darauf hin, dass es sich nicht um ein Girokonto für eine Privatperson, sondern für ein Unternehmen handelt.

Banken unterscheiden in der Regel allerdings zwischen Geschäfts- und Firmenkunden. Geschäftskunden sind in der Regel (kleinere) Gewerbetreibende und kleinere Unternehmen. Unter einem Firmenkunden verstehen die Banken dagegen Mittelständler und größere Unternehmen. Ab wann Unternehmen als Geschäfts- oder Firmenkunden eingruppiert wird, hängt dabei von der jeweiligen Bank oder Sparkasse ab. Eine einheitliche Regelung gibt es nicht.

In unserem Firmenkonto Vergleich stellen wir geschäftlich nutzbare Girokonten vor, die für kleinere und größere Unternehmen geeignet sind. In der Einleitung haben wir bereits geschrieben, dass dieser Vergleich sich an Unternehmen mit mindestens 100 beleglosen Buchungen / Transaktionen im Monat richtet. Einige der vorgestellten Konten eignen sich allerdings auch noch für Unternehmen mit mehreren tausend beleglosen Buchungen im Monat.

Bei sehr hohen Buchungszahlen (mehrere tausend Buchungen / Transaktionen im Monat), höheren Umsätzen und Bedarf an weiteren Bankleistungen empfiehlt es sich direkt mit den Banken Kontakt aufzunehmen. Mitunter sind Banken zu Sonderkonditionen bereit und können Kunden bei den Buchungskosten entgegen kommen. 

Was sind die häufigsten Rechtsformen für Unternehmen in Deutschland?

In Deutschland gibt es verschiedene Rechtsformen für Unternehmen, die sich in erster Linie durch ihre Haftungsregelungen unterscheiden. Die wichtigsten sind:

  • Einzelunternehmen: Dies ist die einfachste und am häufigsten genutzte Rechtsform für kleine und mittelständische Unternehmen. Ein Einzelunternehmen wird von einer Person allein geführt und diese trägt auch die volle Haftung für das Unternehmen. Ein Einzelunternehmer kann als eingetragener Kaufmann (e. K.) oder z. B. auch mit einem Gewerbeschein tätig sein.

  • Personengesellschaft: Eine Personengesellschaft ist eine Unternehmensform, bei der mehrere Personen gemeinsam ein Unternehmen führen. Die haftung ist hierbei begrenzt auf das Gesellschaftsvermögen. Personengesellschaft kann z. B. eine GbR sein.

  • GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) : Eine GmbH ist eine juristische Person und hat somit eine eigene Rechtspersönlichkeit. Die Haftung der Gesellschafter ist auf das eingesetzte Kapital beschränkt.

  • AG (Aktiengesellschaft): Eine AG ist eine Kapitalgesellschaft, bei der die Haftung der Aktionäre auf das von ihnen eingezahlte Aktienkapital beschränkt ist. AGs eignen sich vor allem für größere Unternehmen mit vielen Aktionären.

  • UG (Unternehmergesellschaft): Eine UG ist eine Kapitalgesellschaft, bei der die Haftung der Gesellschafter ebenfalls auf das von ihnen eingezahlte Kapital beschränkt ist. Die UG ist jedoch eine erleichterte Form der GmbH und hat ein niedrigeres Stammkapital.

Allerdings gibt es noch mehrere Rechtsformen die je nach Anforderungen und Zwecken des Unternehmens passt.